TESTMESSUNGEN

Um bereits im Vorfeld des eigentlichen Messprojektes mit der Handhabung, den Einstellungen und Möglichkeiten von GeoMoS vertraut zu sein, wurden eine Reihe von Testmessungen durchgeführt.
Für diese stand ein Feldrechner zur Verfügung, welcher dann auch in Armenien zum Einsatz kommen sollte. Auf diesem musste zunächst GeoMoS sowie die Software für den O2-Surfstick und den W&T-Sensor installiert werden. Mit der Installation von GeoMoS standen die Komponenten "Monitor" und "Analyzer" bereit.
Die erste Testmessung fand im Labor statt und diente zur Einarbeitung in die Handhabung des Moduls Monitor. Des Weiteren wurde die Funktionsweise des O2-Surfsticks getestet. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass zum Versenden von Kurznachrichten eine Anmeldung bei Dienst ASPSMS.com notwendig ist. Außerdem wurde eine Verbindung zwischen dem Modul Monitor und dem W&T-Sensor eingerichtet. Somit war es möglich diesen sowohl mit der mitgelieferten Software, als auch mit dem Modul Monitor zu verwenden.

Teil der Aufgabe ist es, die Genauigkeit von preiswerten Monitoringprismen im Vergleich zu herkömmlichen teureren Prismen bei unterschiedlichen Zielweiten zu untersuchen. Dabei handelt es sich um Miniprismen mit 25mm und 38mm Durchmesser, welche sich für Messungen mit dem IR-Distanzer des Tachymeters eignen und die Nutzung der ATR-Funktionalität ermöglichen. Der Kipphalter ist aus Spezialkunststoff, der mit einer signalgelben Farbe versehen ist. Außerdem testeten wir eine Reflex-Zieltafel, auf dessen Folienträger eine Reflexfolie mit 60mm Durchmesser aufgebracht ist. Die Mittelmarkierung erleichtert das präzise Anzielen.
Als erstes wurde die maximale Zielweite, die für die Folien zu erreichen ist, untersucht. Die Wahl der Prismenart erfolgt im Instrument und kann nicht von GeoMoS geändert werden. Für die gesamte Messung ist eine Entscheidung zwischen Prisma und Reflektorfolie zu treffen. Da die Mehrzahl der Ziele mit den Monitoringprismen belegt werden sollen, wurde der Reflektor als Ziel im Instrument eingestellt, allerdings kann so für Reflektorfolien eine maximale Zielweite von nur 70m erreicht werden. Die Herstellerangaben der Firma Goecke können unter diesen Voraussetzungen nicht ausgeschöpft werden. Da bei Messungen auf Folien der ATR-Messmodus nicht verlässlich funktioniert, konnten wir nur die Streckengenauigkeiten ermitteln.
Die weiteren Untersuchungen konzentrierten sich auf die Ermittlung der Messgenauigkeit in Abhängigkeit von der Zielweite. Es wurden die Folien in Entfernungen von 50m, 60m und 70m und die Prismen mit 25mm und 38mm Durchmesser in Entfernungen von 200m, 300m und 400m, jeweils im Vergleich zum Leica-Rundprisma getestet. Zu jedem Ziel wurden 30 Sätze gemessen. Das Maximum der untersuchten Strecken resultiert aus der zu erwartenden Ausdehnung des Rutschungsgebietes.

Die Genauigkeiten des Instrumentes lassen sich mit den drei Prismen ausschöpfen lässt. Weiterhin unterscheiden sich die Genauigkeiten der Prismen untereinander nur minimal. Schlussfolgernd aus diesen Resultaten können die Monitoringprismen innerhalb der getesteten Distanzen verwendet werden.
Die Testmessung mit den reflektierenden Zielmarken hat eine Genauigkeit für die Streckenmessung von rund 0,2mm ergeben. Sind nur Strecken und keine Richtungen zu messen, wären Zielmarken dieser Art die preislich günstigstere Variante. Zu betonen ist, dass bei gleichzeitiger Verwendung diesen Marken mit Prismen, nur Messungen bis zu einer Distanz von 70m durchgeführt werden können. Die Ursache hierfür wurde bereits erläutert.
Bei den Messungen ist auf eine gute Verteilung der Zielpunkte zu achten. Sollte dies nicht möglich sein, besitzt GeoMoS die Option das Suchfenster zu verkleinern um Zielverwechselungen zu vermeiden. Generell sollten ungewollte Störeinflüsse minimiert werden.
Ein weiterer Teil der Vorbereitung war das Testen und Untersuchen des W&T-Sensors unter Messbedingungen. Dazu wurde dieser, wie bereits am Anfang konfiguriert und mit dem Modul Monitor verbunden. Der Aufnahmemodus wurde so eingestellt, dass die Streckenmessungen automatisch verbessert werden. Dazu berechnet GeoMoS aus den Sensordaten, also Temperatur und Luftdruck einen ppm-Wert und korrigiert damit die gemessene Schrägstrecke. Im Modul Analyzer kann man sich diese Daten genau ausgeben lassen.

Um nachzuvollziehen wie GeoMoS die ppm-Werte berechnet, wurden mit den Temperaturen und Luftdrücken die ppm-Werte selbst berechnet. So wären bei einem eventuellen Ausfall des W&T-Sensors die Berechnungen der ppm-Werte und damit die Korrekturen der Distanzmessungen in Analogie zu GeoMoS möglich.
Damit bleibt festzuhalten, dass bei einem Ausfall des Sensors und einer eventuellen nachträglichen Bearbeitung der Daten, der gesamte Datensatz und nicht nur die Daten innerhalb des Ausfalls zu korrigieren sind, um ein homogenes Ergebnis zu erzielen.
Schlussfolgerungen für Armenien

1. Da die Reflexfolien nicht mit ATR funktionieren, kann nur eine Streckenmessung bis max. 70m vorgenommen werden. Diese Folien müssen somit in einer Linie mit dem Instrument in Richtung der Hangneigung liegen, um bei einem Streckenunterschied die Deformation erklären zu können.
2. Die preiswerten Monitoringprismen können problemlos bis 400m für die geplanten Zwecke eingesetzt werden.
3.Unausweichlich ist die Einstellung der Additionskonstante mit Beachtung der Gerätevorgabe.
4.Der Temperatursensor benötigt eine Stromversorgung.